FAQ
Fragen und Antworten zum Ada-Lovelace-Projekt
Was bedeutet MINT?
MINT ist die Abkürzung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
Im Englischen wird übrigens der Ausdruck STEM für Science, Technology, Engineering und Mathematics verwendet.
Was bedeutet Mentoring?
Wenn eine erfahrenere Person (Mentor/in) ihr fachliches Wissen und ihre Erfahrungen an eine unerfahrenere Person (Mentee) weitergibt und begleitend und beratend zur Seite steht, spricht man von Mentoring. Im Ada-Lovelace-Projekt beschäftigen wir Studentinnen der MINT-Fächer, die wiederum außerschulische Lernangebote, d.h. Workshops, Ferienangebote, Schul-AGs, etc. für Schülerinnen anbieten und durchführen. Erfahrenere MINT-Studentinnen machen darüber hinaus Angebote für Studienanfängerinnen, um sie in ihrem Studium zu unterstützen. Aufgrund des nur geringen Altersunterschieds ist Mentoring im Ada-Lovelace-Projekt besonders wirksam, da die Hemmschwelle für die Teilnehmerinnen besonders niedrig ist und die Mentorinnen nahbarer sind als beispielsweise Lehrerinnen, Eltern oder andere Erwachsene.
Seit wann gibt es das Ada-Lovelace-Projekt?
Seit jeher sind Frauen in MINT-Berufen unterrepräsentiert und Geschlechterstereotype halten sich hartnäckig. Auf Initiative des rheinland-pfälzischen Frauenministeriums wurde im Jahr 1997 das Ada-Lovelace-Projekt ins Leben gerufen, um Mädchen und junge Frauen für MINT-Berufe zu begeistern. Ausgehend von seinem Gründungsstandort, der Universität in Koblenz, wurde das Projekt über die Jahre auf neun weitere Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften im Land ausgeweitet und feierte im Oktober 2022 sein 25-jähriges Bestehen.
Welche Erfolge hat das Projekt? Bringt es wirklich was?
Seit mehr als 25 Jahren setzen wir uns dafür ein, dass Mädchen und junge Frauen Spaß an der Auseinandersetzung mit MINT haben und begeistern sie für eine berufliche Zukunft in diesem Bereich. Wir machen sie fit für eine Zukunft in MINT, aber auch für den ganz alltäglichen Umgang mit digitalen Medien, schulen sie in den Bereichen Nachhaltigkeit, Umweltschutz oder Mobilität und vermitteln Wissen rund um die Europäische Union. Im Laufe der Jahre wurde das Projekt auf zehn Standorte in ganz Rheinland-Pfalz ausgeweitet, wir erreichen Teilnehmerinnen sowohl im urbanen als auch im ländlichen Raum, vom Westerwald bis in die Südpfalz, von der Eifel bis ins Rhein-Main-Gebiet. Wir kooperieren mit einer Vielzahl an Schulen, Unternehmen, Wirtschaftsförderungsgesellschaften, Kommunen und kommunalen Bildungsbüros, Einrichtungen auf Landes- und Bundesebene sowie aus den Bereichen Wissenschaft und Forschung. Mit unseren Kursangeboten erreichen wir jährlich an die 2.500 Schülerinnen und an die 500 Studentinnen im Land, wir sind auf Messen, Fachtagungen, Konferenzen, Infotagen und anderen Veranstaltungen sowie im Netz und auf Social Media vertreten, um für das Thema Frauen in MINT zu sensibilisieren und zu zeigen, was mit MINT alles möglich ist. Ganz besonders wichtig ist für uns die Wirksamkeit unserer Angebote. Daher befragen wir unsere Teilnehmerinnen im Anschluss an unsere Kurse mithilfe eines standardisieren Online-Fragebogens, um zu erfahren, wie es ihnen gefallen hat, was sie gelernt haben und was wir zukünftig besser machen können. Darüber hinaus werten wir die Ergebnisse wissenschaftlich aus und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Erforschung von Themen im Bereich Gender und MINT. Die Mentorinnen, die bei uns arbeiten, profitieren von einem umfassenden Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebot und sind dadurch in ihrem Studium tendenziell erfolgreicher, akademisch integrierter und besser vernetzt, was ihre Berufseinstiegschancen erhöht und dazu beiträgt, dass mehr Frauen, die ein MINT-Studium beginnen, dieses auch erfolgreich abschließen und eine Erwerbstätigkeit in dem Bereich aufnehmen.
Und unser Engagement für Frauen in MINT zeigt Wirkung: In Rheinland-Pfalz konnte der Frauenanteil in den MINT-Studienfächern von 2011 bis 2021 von 33% auf 36,5,8% gesteigert werden (in absoluten Zahlen bedeutet dies, dass aktuell mehr als 15.300 Frauen ein MINT-Studium in RLP absolvieren; der seit über zehn Jahren höchste Wert und eine Steigerung von rund 2.300 Frauen). Dies gelingt auch dank der vielfältigen Bemühungen von Initiativen wie dem Ada-Lovelace-Projekt.
Quelle: Datentool des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V.
Was bedeutet der Slogan des Ada-Lovelace-Projekts "Was ich will, das kann ich!"?
Um eine selbstbestimmte, reflektierte und (klischee-) freie Studien- und Berufswahl treffen zu können ist es wichtig, dass junge Frauen und Männer über die enorme Vielfalt an Ausbildungsberufen und Studiengängen Bescheid wissen. Sie müssen wissen, welche Berufe es gibt und was sich dahinter verbirgt. Deshalb beraten, unterstützen und informieren wir. Wir zeigen, wie spannend, vielseitig und relevant der MINT-Bereich ist und verdeutlichen, dass sich MINT-Berufe auch finanziell und karrieretechnisch lohnen. Und weil es nicht nur ausreicht, dass man sich auf dem Ausbildungs- und Studienmarkt gut auskennt, sondern weil man auch entsprechende Kompetenzen, Fähigkeiten und Wissen benötigt, stellen wir unseren Teilnehmerinnen praktische Erfahrungsräume zur Verfügung, in denen sie sich in entspannter Atmosphäre, ohne Leistungs- oder Notendruck und im geschützten Raum „unter sich“ unverbindlich ausprobieren können. Im Rahmen unserer Angebote lernen sie Gleichgesinnte und Mentorinnen kennen, mit denen sie sich austauschen und vernetzen können. Sie machen wertvolle Selbstwirksamkeitserfahrungen und merken: „MINT macht ja total Spaß!“, „Ich kann das!“, „Naturwissenschaften und Technik sind ja viel spannender, als ich dachte!“ oder „Das hab ich selbst gebaut/programmiert/entwickelt, ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas kann!“. Und dann stellen die Teilnehmerinnen fest, dass sie alles werden können, was sie wollen, sie trauen sich mehr zu, entwickeln neue Fähigkeiten und Interessen und gehen selbstbewusster durchs Leben. Ganz nach dem Motto: „Was ich will, das kann ich!“ Damit bauen wir Geschlechterklischees ab und unterstützen Mädchen und junge Frauen dabei, frei von Stereotypen ihren eigen, ganz persönlichen Weg zu finden.
Sind die Angebote des Ada-Lovelace-Projekts kostenpflichtig?
Nein, alle Angebote sind kostenfrei, es werden keine Gebühren erhoben. Das Ada-Lovelace-Projekt wird durch den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) gefördert und durch das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz sowie durch das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz kofinanziert. Damit wurden wir vom Land Rheinland-Pfalz als auch durch die Europäische Union beauftragt, Angebote für Mädchen und junge Frauen im Alter von 10 bis 30 Jahren mit Wohnsitz in Rheinland-Pfalz zu machen, um die Erwerbsbeteiligung von Frauen in MINT zu erhöhen. Der Europäische Sozialfonds Plus (ESF+) fördert europaweit Projekte zur Verbesserung der beruflichen Perspektiven von Millionen Menschen. In Rheinland-Pfalz stehen in der aktuellen Förderperiode 2021-2027 insgesamt 120,5 Millionen Euro aus ESF+-Mitteln zur Verfügung, um die Transformation der Arbeitswelt zu gestalten und Lebenslanges Lernen zu fördern, Jugendliche beim Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf zu unterstützen und die Beschäftigungsfähigkeit von am Arbeitsmarkt benachteiligten Menschen zu erhöhen.
Wo finden die Angebote des Ada-Lovelace-Projekts statt?
Alle Mädchen und jungen Frauen in Rheinland-Pfalz sollen die Möglichkeit erhalten, an den Angeboten des Ada-Lovelace-Projekts teilzunehmen. Daher führen wir unsere Workshops und Kurse sowohl an unseren Hochschulstandorten als auch direkt an unseren Kooperationsschulen oder in Zusammenarbeit mit anderen Partner*innen aus dem Bildungsbereich wie z.B. Wirtschaftsförderungsgesellschaften, Bildungsbüros, MakerSpaces, Museen, Naturschutzeinrichtungen oder Forschungseinrichtungen wie dem Fraunhofer IAIS durch. Mit unseren mobilen Angeboten erreichen wir darüber hinaus Teilnehmerinnen aus eher ländlichen Gebieten und stellen sicher, dass schlechte Erreichbarkeit kein Hinderungsgrund für eine Beschäftigung mit MINT-Inhalten ist. Während die Teilnahme an Schul-AGs den Schülerinnen bestimmter Klassenstufen an bestimmten Kooperationsschulen vorbehalten ist, können an offenen Workshops oder Ferienangeboten alle interessierten Mädchen teilnehmen. Die Anmeldung hierfür erfolgt über unsere Webseite. An einigen Standorten bieten wir darüber hinaus den Schwerpunkt „Ausbildung“ an. Hier bringen wir mit Formaten wie der Schnupperausbildung oder dem MINT-Tandem Schülerinnen die Möglichkeiten einer Berufsausbildung in der MINT-Branche näher und arbeiten eng mit Unternehmen aus der Region zusammen, vermitteln Praktika und begleiten diese durch Mentoring.
An welchen Standorten finden die Angebote des Ada-Lovelace-Projekts statt?
Das Ada-Lovelace-Projekt ist an allen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Rheinland-Pfalz vertreten, an denen es MINT-Studiengänge gibt:
Universität Koblenz
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Universität Trier
Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern
Hochschule Koblenz, RheinMoselCampus Koblenz und WesterWaldCampus Höhr-Grenzhausen
Hochschule Koblenz, RheinAhrCampus Remagen
Technische Hochschule Bingen
Hochschule Trier
Die Standorte Hochschule Mainz und Hochschule Worms sind ehrenamtliche Standorte und bieten derzeit keine Projektangebote an.
Am Standort Universität Koblenz befinden sich neben dem Universitätsstandort auch die Zentrale Koordinierungsstelle und die wissenschaftliche Leitung. Diese bieten keine eigenen Angebote an, sondern bilden die Schnittstelle des landesweiten Gesamtprojekts, koordinieren gemeinsame Aktivitäten, (re-) präsentieren das Projekt in der Öffentlichkeit und entwickeln es strategisch weiter.
Wie viele Angebote finden pro Jahr statt?
Im Jahr 2022 wurden 160 Veranstaltungen für Schülerinnen an 474 Einzelterminen durchgeführt. Gut 2.300 Teilnehmerinnen konnten damit erreicht werden.
Weitere Angebote werden regelmäßig für Studentinnen der MINT-Fächer und für die Mentorinnen des Projekts, aber auch für Eltern und Sorgeberechtigte sowie für Ehemalige und andere Interessierte durchgeführt. Neben seinem regelmäßigen Kursangebot ist das Ada-Lovelace-Projekt auf Messen, Fachkonferenzen, Berufs- und Studieninformations- und anderen Veranstaltungen vertreten.
Wie lange dauert ein Angebot des Ada-Lovelace-Projekts?
Während Schul-AGs in der Regel wöchentlich bzw. mehrmals im Schuljahr an einem festen Wochentag zu einer festen Uhrzeit außerhalb des Unterrichts stattfinden, handelt es sich bei Workshops, Informationsveranstaltungen und anderen Kursangebote um einmalige Termine, die meist ein paar Stunden, einen halben oder ganzen Tag dauern. In den Ferien bieten wir an einigen Standorten zusätzlich Feriencamps an, die auch mal mit Übernachtung sein können. Manche Angebote finden einmalig statt, die meisten finden jedoch immer wieder statt und werden zu einem späteren Zeitpunkt erneut angeboten, sodass eine Teilnahme dann möglich ist, sollte ein Kurs einmal ausgebucht sein. Nähere Informationen entnehmen Sie bitte den Kursbeschreibungen auf unserer Webseite.
Warum muss ich bei der Anmeldung zu einem Angebot des Ada-Lovelace-Projekts personenbezogene Daten angeben?
Nach der Anmeldung über unsere Webseite erhalten Sie eine E-Mail mit weiteren Informationen zur Teilnahme. Da das Ada-Lovelace-Projekt aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) mitfinanziert, sind wir verpflichtet, bestimmte teilnehmendebezogene Daten zu erfassen, zu verarbeiten, zu speichern und zu nutzen, damit das Land Rheinland-Pfalz seinen Berichtspflichten gegenüber der Europäischen Kommission nachkommen kann. Weitere Informationen sowie ein Merkblatt, das über die Datenerhebung informiert, erhalten Sie per E-Mail im Anschluss an die Online-Anmeldung. Aus organisatorischen und zuwendungsrechtlichen Gründen ist eine Teilnahme nur möglich, wenn die Dokumente „Datenabfrage“ und „Erklärung Teilnehmende“ ausgefüllt und unterschrieben zur Veranstaltung mitgebracht werden. Die Daten werden im Rahmen des sogenannten „Teilnahmeregistratursystems“ an den Europäischen Sozialfonds Plus, nicht aber an andere Dritte weitergegeben, vertraulich behandelt und nach Ablauf der gesetzlichen Frist ordnungsgemäß vernichtet.
Wenn Sie in Zukunft über aktuelle Angebote des Ada-Lovelace-Projekts und spannende Neuigkeiten aus der MINT-Welt informiert werden wollen, laden wir Sie herzlich ein, unseren quartalsweise erscheinenden Newsletter zu abonnieren oder sich zu unseren standortbezogenen Infomailings anzumelden. Die Anmeldung hierfür erfolgt über die jeweiligen Standort-Seiten auf unserer Webseite.
Ab welchem Alter können Mädchen an den Angeboten des Ada-Lovelace-Projekts teilnehmen?
Das Ada-Lovelace-Projekt wird durch den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) gefördert und durch das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz sowie durch das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz kofinanziert. Diese Förderung gibt vor, dass lediglich Mädchen ab 10 Jahren gefördert werden können. Daher bieten wir unsere Angebote in der Regel für Mädchen von der 5. Klasse bis zum Abitur an. Die Förderung gibt ebenfalls vor, dass Frauen bis zu einem Alter von 30 Jahren an unseren Angeboten teilnehmen können. Dies betrifft vor allem Studentinnen der MINT-Fächer, die von unseren Mentorinnen durchs Studium begleitet werden.
Warum können an den Angeboten des Ada-Lovelace-Projekts nur Mädchen teilnehmen?
Bei der Berufswahl entscheiden sich junge Frauen selten für einen MINT-Beruf. Dies liegt unter anderem daran, dass Geschlechterklischees weiterhin hartnäckig in vielen Köpfen verankert sind und immer wieder weitergegeben werden. Kinder wachsen mit allgegenwärtigen Rollenbildern und Stereotypen auf. Durch Filme, Bücher oder Werbung wird ihnen suggeriert, dass die Einteilung in „typisch Junge“ und „typisch Mädchen“ „normal“ sei und bestimmte Eigenschaften oder Interessen eher weiblich und andere eher männlich seien. Doch bestimmte Fähigkeiten und Talente sind keineswegs auf natürliche Weise an das Geschlecht geknüpft. Die Einteilung in vermeintlich typische „Frauen-“ und „Männerberufe“ schränkt uns alle ein, hat Nachteile für unsere Gesellschaft und führt zu Geschlechterungleichheiten und einer sozialen Schieflage, da „Frauenberufe“ oftmals viel schlechter bezahlt werden und weniger Karriereoptionen beinhalten. Darüber hinaus hat eine reflektierte Berufswahl auch viel mit Selbstvertrauen zu tun. Wenn sich Mädchen weniger zutrauen und immer wieder vermittelt bekommen, bestimmte Bereiche seien eher was für Jungen, können sie ihre Talente nicht voll entfalten und werden nicht den Beruf ergreifen, der wirklich zu ihnen passt. Und nicht zuletzt gilt: Wir können uns nur für einen Beruf entscheiden, wenn wir wissen, dass es ihn gibt. Tatsächlich konzentriert sich nämlich die Hälfte aller Berufsanfänger:innen auf lediglich 3% aller möglichen Ausbildungen. Viele Mädchen kennen überhaupt keine anderen Frauen, die in MINT-Berufen arbeiten. Deshalb stellt das Ada-Lovelace-Projekt Mädchen und jungen Frauen Vorbilder, sogenannte Mentorinnen, zur Seite, die sie begleiten, beraten und mit denen sie gemeinsam erfahren, wie viel Spaß MINT-Berufe machen können. Forschungen haben gezeigt, dass sich Mädchen in gemischtgeschlechtlichen Gruppen zurückhaltender verhalten und Jungen z.B. beim Experimentieren im MINT-Unterricht eher den Vortritt lassen. Mädchen trauen sich in dem Bereich selbst oftmals weniger zu und auch ihr Umfeld, d.h. Eltern, Verwandte, Erziehende, Lehrkräfte, etc., schreiben Mädchen weniger Kompetenzen und Fähigkeiten im MINT-Bereich zu und bedienen die Klischees von „Männer- und Frauenberufen“. Damit Mädchen einen Raum bekommen, in dem sie einmal ohne Jungen alles selbst ausprobieren können, sind die Angebote des Ada-Lovelace-Projekts monoedukativ, d.h. nur für Mädchen bzw. junge Frauen und sind speziell auf die Interessen und Bedürfnisse von Mädchen ausgerichtet. Für Jungen bzw. gemischte Gruppen gibt es selbstverständlich viele andere Angebote, sodass niemand zu kurz kommt.
Kann ich meinen Sohn zu einem Angebot des Ada-Lovelace-Projekts anmelden?
Mit den Angeboten des Ada-Lovelace-Projekts sollen Mädchen und junge Frauen für den MINT-Bereich begeistert werden und die Möglichkeit erhalten, in einer Gruppe ohne Jungen spannende Dinge auszuprobieren, praktische Erfahrungen zu machen und Neues zu lernen. Jungen bzw. junge Männer können daher leider nicht an unseren Kursen teilnehmen.
Kann ich als non-binäre oder trans*-Person an den Angeboten teilnehmen?
Das Ada-Lovelace-Projekt achtet die Grundrechte und verpflichtet sich zur Einhaltung der Charta der Grundrechte der Europäischen Union. Die zielgruppenorientierten Projektangebote richten sich an Mädchen und junge Frauen sowie an jene, die sich als solche empfinden, im Alter von 10 bis 30 Jahren mit Wohnsitz in Rheinland-Pfalz. Bei allen Projektaktivitäten richten wir uns konsequent gegen jedwede Form der Diskriminierung aus Gründen des Geschlechts, der Rasse, ethnischen Herkunft, Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung. Jede Person, die sich als Mädchen bzw. Frau sieht oder fühlt ist herzlich eingeladen, an unseren Angeboten teilzunehmen.
Kann ich als interessierte Schülerin auch eine Einzelberatung erhalten?
Im Rahmen unserer MINT-Studienberatung machen wir MINT-Studiengänge erlebbar. Das Angebot richtet sich an Oberstufenschülerinnen und bietet in einem One-to-One-Mentoring eine praxisnahe Studienorientierung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
Was kommt nach dem Abi? Du interessierst dich für MINT-Themen, bist dir aber noch unsicher, welches Studium das Richtige für dich ist? Wie sehen der Alltag einer Studentin und das Campusleben überhaupt aus und was erwartet mich in einem MINT-Studiengang? Richte deine Fragen gern an die Projektleiterinnen an einem Standort in deiner Nähe und wir finden die passende Mentorin für dich.
Wer leitet die Angebote des Ada-Lovelace-Projekts?
Kern des Ada-Lovelace-Projekts ist das Mentoring-Prinzip. Das bedeutet, dass Studentinnen der MINT-Fächer an den Standorten als Mentorinnen angestellt sind und selbstständig eigene Kursangebote konzipieren und mit den Teilnehmerinnen durchführen. Die Mentorinnen fungieren damit als wertvolle Vorbilder und sind Ansprechpartnerinnen und Lernbegleiterinnen für die Teilnehmerinnen. Die Projektleiterinnen an den Standorten stellen die Mentorinnen ein, sorgen für deren Qualifizierung und Weiterbildung und koordinieren die Angebote und Termine an den Standorten. Sie vernetzen sich mit Unternehmen, Schulen und anderen Bildungspartner*innen und verankern das Projekt an der eigenen Hochschule, in der Region und darüber hinaus.
Ich war mal Mentorin im Ada-Lovelace-Projekt. Wie kann ich weiterhin mit dem Projekt in Kontakt bleiben?
Im Rahmen unserer Alumnae-Arbeit bringen wir ehemalige Mentorinnen, Projektmitarbeiterinnen und andere, mit dem Projekt in Verbindung stehende Frauen in einem starken Netzwerk zusammen. Ehemalige, die sich in unserem Alumnae-Netzwerk registrieren, erhalten Einladungen zu spannenden Events, bleiben in Kontakt mit dem Ada-Lovelace-Projekt und werden Teil einer Gemeinschaft von inspirierenden Frauen, die sich gegenseitig unterstützen und fördern.
Die Registrierung bzw. Alumnae-Befragung erfolgt online. Klicke hier, um zur passwortgeschützten Seite zu gelangen. Das Passwort erhältst du von der Projektleiterin deines Standorts.
Schon gewusst? Viele ehemalige Mentorinnen des landesweiten Projekts, aber auch (ehemalige) Mitarbeiterinnen, Wissenschaftler*innen, Verbände und Unternehmen engagieren sich im Ada-Lovelace-Projekt Förderverein e.V. Hier findest du alle wichtigen Infos sowie das Beitrittsformular. Der Mitgliedsbeitrag beträgt nur 30 € im Jahr, Studierende und Schüler*innen zahlen die Hälfte.
Um nichts zu verpassen, kannst du gerne unseren Newsletter abonnieren und uns auf Social Media (Instagram, Facebook, LinkedIn und YouTube) folgen.
Kann ich meine Abschlussarbeit im Zusammenhang mit dem Ada-Lovelace-Projekt schreiben?
Seit Anbeginn des Projekts findet in unterschiedlicher Form Begleitforschung statt. Lange Zeit wurden die Ergebnisse u.a. in der Ada-Lovelace-Schriftenreihe veröffentlicht. Viele Publikationen der wissenschaftlichen Leiterin des Ada-Lovelace-Projekts, Frau Prof. Dr. Claudia Quaiser-Pohl, sind hier zu finden.
Zur Qualitätssicherung unserer Maßnahmen führen wir im Anschluss an unsere Veranstaltungen standardisierte, online-gestützte Teilnehmerinnenbefragungen durch. Die hier gewonnenen Daten werden ebenfalls wissenschaftlich ausgewertet. So fand zum Beispiel im Jahr 2023 am Institut für Psychologie der Universität Koblenz ein Lehrforschungsprojekt statt, im Rahmen dessen sich Studierende sowohl mit dem Fragebogen als auch der Auswertung der Daten beschäftigten. Die Lehrveranstaltung wurde geleitet von Lea-Christin Wickord.
Die Arbeit des Ada-Lovelace-Projekts ist für die verschiedensten Disziplinen und wissenschaftlichen Perspektiven interessant. Wenn auch Sie Interesse daran haben, eine Abschlussarbeit im Ada-Lovelace-Projekt zu verfassen, wenden Sie sich bitte an die Zentrale Koordinierungsstelle unter alpzentrale@uni-koblenz.de oder an die Projektleiterin am Standort in Ihrer Nähe.
Warum sind Mentoring, der Einsatz von Rollenvorbildern, praktisches Ausprobieren und Experimentieren so wirkungsvoll?
Aufgrund des geringen Altersunterschieds treten die Mentorinnen des Ada-Lovelace-Projekts gegenüber den Teilnehmerinnen besonders nahbar auf und werden zu wichtigen Rollenvorbildern jenseits von Lehrkräften, Eltern oder anderen erwachsenen Bezugspersonen. Unsere Mentorinnen sind junge Frauen, die sich mit ihrer Entscheidung für eine Zukunft im MINT-Bereich eine Branche ausgesucht haben, in der sie als Frauen oftmals unterrepräsentiert sind. Durch ihre Mentorinnentätigkeit sind sie an ihren Hochschulen besonders gut vernetzt und können wertvolle Tipps und Einblicke in den Studienalltag geben. Mit ihrer starken Überzeugung, ihrem großen Engagement und ihrer besonderen Begeisterung machen sie den Teilnehmerinnen Mut, selbst etwas praktisch auszuprobieren. Sie vermitteln neue Kenntnisse und Fähigkeiten, stehen mit Rat und Tat zur Seite, geben wertvolle Tipps zur Studien- und Berufswahl und zeigen, wie spannend MINT ist und wie viel Spaß MINT-Berufe machen können. Damit ermöglichen sie den Teilnehmerinnen wertvolle Selbstwirksamkeitserfahrungen und fungieren selbst als motivierende weibliche MINT-Vorbilder, die den Schülerinnen oft nicht in ausreichendem Maß zur Verfügung stehen. Forschungen haben gezeigt, dass sich Mädchen in gemischtgeschlechtlichen Gruppen zurückhaltender verhalten und Jungen z.B. beim Experimentieren im MINT-Unterricht eher den Vortritt lassen. Mädchen trauen sich in dem Bereich selbst oftmals weniger zu und auch ihr Umfeld, d.h. Eltern, Verwandte, Erziehende, Lehrkräfte, etc., schreiben Mädchen weniger Kompetenzen und Fähigkeiten im MINT-Bereich zu. Viel zu oft spielen immer noch Klischees wie „Männer- oder Frauenberufe“ eine wichtige Rolle. Hinzu kommt, dass Mädchen und jungen Frauen oftmals weibliche MINT-Vorbilder fehlen und diese dann eher dazu neigen, Berufe zu wählen, die sie kennen – was das Klischee von „Männer- und Frauenberufen“ immer weiter verstärkt, Potenziale von Frauen nicht hinreichend ausschöpft und sowohl den Fachkräftemangel als auch das geschlechtsspezifische Lohngefälle, den sog. Gender Pay Gap, weiter verschärft.
Warum muss man unbedingt Frauen in sog. „Männerberufe“ bringen?
Es fehlen doch auch viele Fachkräfte in sog. „Frauenberufen“ (z.B. Grundschullehrkräfte, Erzieher*innen) und dann wird die Fachkräftelücke dort noch schlimmer?
Im Ada-Lovelace-Projekt sind wir überzeugt davon, dass die Berufswahlentscheidung junger Menschen nicht auf Klischees und Geschlechterstereotypen, sondern auf Interessen, Fähigkeiten und Begeisterung beruhen sollte. Leider sind immer noch viele Menschen der Meinung, Mädchen seien für MINT-Berufe nicht geeignet, etwa, weil ihre Begabungen eher im künstlerisch-musischen, im sprachlichen oder sozialen Bereich liegen, weil sie nicht logisch denken oder schwer tragen können. Wir sind überzeugt davon, dass es uns endlich als Gesellschaft gelingen muss, derartige Vorurteile zu überwinden und jungen Menschen eine klischeefreie Berufsorientierung zu ermöglichen. Anna Erika Hägglund und Markus Lörz haben zum Beispiel in einer Studie zur Studienwahl im Jahr 2020 gezeigt, dass die Studienwahlentscheidung in erster Linie durch vorgelagerte Bildungsentscheidungen und damit verknüpfte Interessens- und Leistungsprofile bestimmt wird. Die eigenen Fähigkeiten werden dabei keineswegs objektiv, sondern immer geschlechtsspezifisch wahrgenommen, was letztlich in einer kulturellen Zuschreibung von geschlechterkonformen Verhaltensweisen mündet. Und obwohl Frauen in den meisten Industrieländern der Welt häufiger als Männer einen Hochschulabschluss erwerben, haben sie nach wie vor schlechtere Einkommens- und Karrierechancen, haben ein höheres Arbeitslosigkeitsrisiko, arbeiten häufiger in Teilzeit, üben häufiger Minijobs aus, sind häufiger ohne abgeschlossene Berufsausbildung, sind in Führungspositionen unterrepräsentiert, übernehmen den Löwenanteil unbezahlter Care-Arbeit, sind häufiger von Altersarmut betroffen, etc. Dadurch haben Frauen weniger Anteil am technologischen Fortschritt, sind weniger an Entscheidungsprozessen in Unternehmen oder der Politik beteiligt, werden weniger gehört, berücksichtigt und miteinbezogen. Das Statistische Bundesamt wies zuletzt einen Gender Pay Gap von 18% aus, das heißt, Frauen verdienten 2022 im Schnitt 18% weniger als Männer.
Und wenn Kita-Kinder nur von weiblichen Erziehenden betreut werden, fehlt ihnen genauso eine männliche Bezugsperson wie die weibliche Perspektive fehlt, wenn es um die Entwicklung neuer Technologien, Produkte oder Lösungsansätze geht. Denn von mehr Chancengerechtigkeit profitieren alle!
Quellen:
Hägglund, Anna Erika/Lörz, Markus (2020): Warum wählen Männer und Frauen unterschiedliche Studienfächer? In: Zeitschrift für Soziologie 2020; 49(1): 66–86.
Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland
Brauchen wir immer noch Mädchenförderung?
Nach wie vor ist der Arbeitsmarkt stark durch eine berufliche Geschlechtersegregation gekennzeichnet. Unter den zehn bei Frauen beliebtesten Ausbildungsberufen befindet sich kein MINT-Beruf, Frauen üben häufiger Tätigkeiten mit niedrigerem Anforderungsniveau aus, haben geringere Aufstiegschancen, sind in Führungspositionen unterrepräsentiert und verdienen weniger Gehalt.
Beim Frauenanteil unter den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen in dualen MINT-Berufen liegt Rheinland-Pfalz in 2022 mit 11% auf dem vorletzten Platz, kann aber im Vergleich zu 2017 ein Plus von 1,6% verzeichnen. Und obwohl mehr Frauen ein Studium beginnen, entscheiden sie sich nach wie vor seltener für ein Studium in MINT. Im Wintersemester 2021/2022 waren 30,3% der Studienanfängerinnen in Rheinland-Pfalz in einem MINT-Studiengang eingeschrieben, unter den männlichen Studienanfängern waren es 49,3 %. Innerhalb der MINT-Studiengänge ist in Rheinland-Pfalz zwar der Frauenanteil gestiegen, jedoch schließen Frauen ihr Studium seltener ab und nehmen u.a. aufgrund von fehlenden Rollenvorbildern, unklaren Berufsvorstellungen und Problemen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf seltener eine Erwerbstätigkeit in diesem Bereich auf. Die Abbruchquoten in Mathematik und Naturwissenschaften (43% an Unis, 39% an HAWs) und im Ingenieurwesen (32% an HAWs) fallen im MINT-Bereich überdurchschnittlich hoch aus.
Das Nationale MINT Forum empfiehlt daher in seinem aktuellen Positionspapier „Frauen in MINT-Berufen: Gewinnen und halten“, Gender- und Diversitythemen stärker in die Lehrkräfteaus- und fortbildung zu integrieren ebenso wie den Einsatz weiblicher Rollenvorbilder entlang der Bildungskette, eine bessere Vernetzung und die Einbeziehung von Eltern, eine klischeefreie Berufs- und Studienorientierung sowie kontinuierliche bzw. dauerhafte Angebote. Mädchen- bzw. Frauenförderung ist eine Dauer- und Querschnittsaufgabe, die uns alle betrifft! Als Gesellschaft sollte unser Ziel sein, dass jeder junge Mensch dazu befähigt wird, einen Beruf zu wählen, der seinen bzw. ihren Interessen, Fähigkeiten und Neigungen entspricht, dass sie bzw. er echte Wahlfreiheit hat und keine Entscheidung trifft, die auf veralteten Klischees und limitierenden Rollenbildern, mangelnder Information oder unzureichender Beratung beruht. Gleichzeitig müssen wir sicherstellen, dass der Fachkräftemangel in einzelnen Branchen nicht unseren wirtschaftlichen Fortschritt, wichtige Innovationen und zuletzt unseren Wohlstand hemmt. Unser Ziel sollte es also sein, die Potenziale aller zu heben und für den Arbeitsmarkt passgenau zur Verfügung zu stellen.
Deshalb setzen wir uns für eine frauenfreundlichere MINT-Branche, für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und für eine bessere, geschlechtersensiblere und wirksamere MINT-Bildung ein.
Quellen:
Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung
Nationales MINT-Forum
Wie kann man Kooperationsschule werden?
Sie haben Interesse an einer Zusammenarbeit mit uns? Wenden Sie sich gern direkt an die zuständige Projektleiterin an Ihrem Standort bzw. in der Nähe Ihrer Schule. Ein Verzeichnis unserer Kooperationsschulen finden Sie auf unserer Projektlandkarte.
Ihre Frage wurde nicht beantwortet?
Dann kontaktieren Sie uns!
Schreiben Sie uns dazu gerne eine Mail unter info@ada-lovelace.de.