Zunächst zu meiner Person: Mein ist Johanna, ich bin Studentin der molekularen Biologie an der Johannes Gutenberg-Uni in Mainz. Seit Februar diesen Jahres verstärke ich das circa 20-köpfige Mentorinnen-Team im Ada-Lovelace-Projekt, das aus Studentinnen aus vielen verschiedenen MINT-Fächern besteht, von Bio, Chemie, Physik über Informatik bis Geowissenschaften ist bei uns alles vertreten.
Um unsere Aufgabe, Faszination für die Wissenschaft bei Schülerinnen und Studentinnen zu wecken, besser umsetzten zu können, ist uns der regelmäßige Austausch und eine gute Vernetzung zwischen den einzelnen Mentorinnen wichtig. Deswegen kommen wir oft im Rahmen unseres Stammtisches zusammen oder bei unseren jährlich stattfindenden Teamevents.
Für unserer diesjähriges Teamevent im Juli 2023 mussten wir nicht einmal den Campus der JGU verlassen. Mit sechs Mentorinnen und unseren zwei Projektleiterinnen waren wir im Forschungsreaktor der Uni Mainz, einer von nur noch zwei an deutschen Universitäten.
Während unserer Führung durch den stellvertretenden Leiter des Reaktors, erfuhren wir, dass ein sogenannter TRIGA Reaktor für Trainingszwecke sowie für die Recherche von Isotopen genutzt wird und vom Hersteller General Atomics stammt. In Mainz wird das Gerät hauptsächlich für die Erforschung der schwersten Elemente, die Untersuchung von Spurenelementen, durch die Neutronenaktivierungsanalyse und zur Ausbildung verwendet. Er ist schon seit 1965 in Betrieb. Besonders interessant, war die Information, dass neben den zwei bekannten Chemikern Fritz Straßmann und Otto Hahn auch die Kernphysikerin Lise Meitner maßgeblich an der Entdeckung der Kernspaltung beteiligt war.
Nach diesem aufschlussreichen Vortrag ging es weiter in die Reaktorhalle, wo wir von oben in den Kern mit seinen Brennelementen und Leitungen schauen konnten, die aufgrund der der Tscherenkow-Strahlung in einem blau leuchtenden Wasserbecken lagen. In diesem Zustand hat der Reaktor eine Dauerleistung von 100kW, wenn er aber in den Pulsbetrieb gefahren wird, schafft er für 30ms das 2500-fache davon, bevor er sich selbst wieder herunterfährt. Durch das selbstständige Runterfahren geht auch keinerlei Risiko oder Gefahr von diesem Reaktor aus.
Als diese unglaubliche Vorführung vorbei und alle unsere Fragen geklärt waren, ging es für uns noch in den Baron, ein gemütliches Restaurant auf dem JGU Campus, in dem wir entspannt zusammen den Abend haben ausklingen lassen.