Löten, Lasern, Kombinieren und Spielstrategien austüfteln: Das Ada-Lovelace-Projekt und der RheinAhrCampus der Hochschule Koblenz luden zum diesjährigen bundesweiten Girls´Day 35 Mädchen nach Remagen ein. Schülerinnen der Klassenstufen sieben bis zwölf aus acht verschiedenen Schulen hatten die Gelegenheit, sich in den MINT-Fächern zu erproben und praxisnah eher frauenuntypische Arbeitsfelder kennen zu lernen. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.
„Wir möchten die Begeisterung für mathematisch-technische Fragestellungen frühzeitig bei jungen Menschen wecken und ihnen Vorbilder präsentieren“, so Prof. Dr. Martina Brück, Mathematikprofessorin und verantwortlich für das Ada-Lovelace-Projekt am RheinAhrCampus Remagen. Das Ada-Lovelace-Projekt gestaltete an diesem Tag das Rahmenprogramm, Mentorinnen führten Workshops durch und begleiteten die Mädchen zu den einzelnen Angeboten.
Im Vordergrund standen das Mitmachen und Ausprobieren. An modernen Ultraschallgeräten durften die Schülerinnen mit Hilfe der Sonographie versteckte Gegenstände betrachten und vermessen. Beim Löten stellten die Mädchen ihre Geschicklichkeit unter Beweis und brachten eine Figur erfolgreich zum Leuchten und in der Mathematik entwickelten die Mädchen Strategien, um die nächsten Spiele für sich zu entscheiden.
Doktorandin Claudia Münch hatte im Biomechaniklabor Spannendes vorbereitet. Die Schülerinnen schauten sich Fußfehlstellungen mit einer Drucksensorplatte an und untersuchten ihr Gangverhalten sowie die Kraftverteilung auf den Fußsohlen. Danach konnten die Mädchen auf einem Bildschirm beobachten, wo ihr Schwerpunkt liegt und wie sich dieser bei einer schweren Last, z.B. einem Rucksack, verschiebt. Dass eine Fehlbelastung durch seitliches Tragen des Rucksacks Auswirkungen auf die Wirbelsäule hat, konnte anschließend jeder sehen und daher leicht nachvollziehen.
Prof. Dr. Peter Kohns zeigte faszinierende Einblicke in die Welt des Lasers und der optischen Technologien. Die Schülerinnen bastelten Spektroskope und stellten mit einem Laser ihren individuellen Schlüsselanhänger her.
Daneben gab es noch weitere Angebote, wie z.B. eine Vorführung in der Robotik, ein Schwerpunkt des Studiengangs Technomathematik, und Experimente im Physiklabor. Hier begeisterten Dirk Thomsen und Volker Luy die Schülerinnen mit Wellenphysik und vielen spannenden Experimenten.
Die Teilnehmerinnen bewiesen ihr Können und waren stets motiviert und engagiert dabei.
Nach einer Mittagspause, in der die Schülerinnen die Möglichkeit hatten, in der Mensa zusammen zu essen, berichteten die Ada-Lovelace-Mentorinnen Anne-Sophie Rother, Jasmin Sohnius und Juliana Ditsche über ihre Erfahrungen mit einem Studiengang der Mathematik und Technik und ermutigten die Mädchen dazu, bei Interesse auch ohne Leistungskurs in Mathematik und Physik ein Studium der MINT-Fächer in Erwägung zu ziehen.