Natur pur: Drei Tage voller Entdeckungen, Regen und Umweltbildung an der Waldökostation in Koblenz

Regenjacken statt Sonnenhüte: Das Wetter zeigte sich unbeständig, doch die Teilnehmerinnen der Walderlebnistage im Rahmen von Ada on Tour* ließen sich davon nicht aufhalten. Drei Tage lang widmeten sie sich mit großem Interesse der heimischen Tier- und Pflanzenwelt. Unterstützt von engagierten Mentorinnen und Fachkräften wie Oliver Euskirchen, Leiter der Waldökostation, sowie Ursula und Manfred Braun – letzterer Lehrbeauftragter an der Universität Koblenz – wurde die Natur zum lebendigen Lernort.

Montag: Vogelstimmen statt Regenspaziergang

Nach einem spielerischen Einstieg übernahmen Eila und ihre Kollegin Katharina vom Planungsbüro Sweco die Leitung. Gemeinsam mit den Teilnehmerinnen erarbeiteten sie Grundlagen der Vogelbestimmung anhand von Steckbriefen und Bildmaterial. Der geplante Ausflug zur praktischen Beobachtung musste wetterbedingt entfallen, wurde jedoch durch ein interaktives Vogelstimmenquiz und Gespräche über Lebensräume und Nahrung der Vögel sinnvoll ergänzt.
Am Nachmittag stand kreatives Arbeiten im Mittelpunkt: Aus leeren Milchkartons entstanden individuelle Vogelhäuser, und mit viel Engagement stellten die Kinder eigene Meisenknödel her – ein praktischer Beitrag zum Vogelschutz.

Dienstag: Pflanzen mit Persönlichkeit

Der zweite Tag begann mit einem Ausflug in den Wald, bei dem der Fokus auf der Bestimmung von Baum- und Pflanzenarten lag. Spielerische Aufgaben wie „Diese Pflanze finde ich lustig“ oder „Diese Pflanze wirkt mysteriös“ regten die Mädchen dazu an, die Natur mit neuen Augen zu betrachten. Auch an diesem Tag zwang der Regen die Gruppe zur Rückkehr, doch das Programm wurde flexibel angepasst.
Im Anschluss gestalteten die Teilnehmerinnen ein eigenes Biotop im Glas und lernten, wie ein solches Ökosystem funktioniert. Zudem bastelten sie Bilderrahmen aus Naturmaterialien, in denen das Gruppenfoto vom ersten Tag einen besonderen Platz fand.

Mittwoch: Auf Tiersafari im Bach

Am letzten Projekttag stand die Untersuchung eines Bachs im Kondertal auf dem Programm. Unter Anleitung von Manfred und Ursula Braun erkundeten die Mädchen in Zweierteams die Tierwelt des Gewässers. Mit Sieben, Pinseln und viel Neugier fanden sie unter anderem Strudelwürmer, Bachflohkrebse, Kaulquappen und sogar einen Grasfrosch. Die Funde wurden bestimmt, dokumentiert und anschließend wieder in die Natur entlassen. Auf Basis der entdeckten Arten bewerteten die Gruppen die Wasserqualität des Bachs.
Am Nachmittag ging es auf eine nahegelegene Wiese, wo die Teilnehmerinnen erneut Pflanzen sammelten, bestimmten und ihre Ergebnisse präsentierten. Unterstützt durch Bestimmungsbücher und Apps wie „Flora Incognita“ erweiterten sie spielerisch ihr Wissen über die heimische Flora.

Ein gelungener Abschluss

Eine Teilnehmerin brachte es treffend auf den Punkt: „Ich hoffe, das gibt’s nächstes Jahr wieder! Ich wäre auf jeden Fall wieder dabei.“
Auch für das Betreuungsteam war es eine bereichernde Zeit. Die Begeisterung und Offenheit, mit der die Mädchen die Natur erkundeten, machten die drei Tage zu einem besonderen Erlebnis; und vielleicht zum Beginn einer lebenslangen Liebe zur Natur und Umwelt.

Nur durch die Kooperation mit dem *Projekt „Klimaschutz und Nachhaltigkeit für junge Entdeckerinnen – Gendersensibles BNE-Projekt für Schülerinnen von 10-14 Jahren“ konnte dieser Termin ermöglicht werden.
Das Projekt wird im Rahmen der Kooperationsvereinbarung zur MINT-Förderung durch die Ministerien aus Bildung, Klimaschutz, Wirtschaft und Wissenschaft gefördert. Die Förderung umfasst die Module „Zooschule“, „Besuch des „Museum Koenig und des Botanischen Garten“ in Bonn, den Besuch des „Geysir“ in Andernach und die Angebote an der „Waldökostation“. 

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