Mädchen erobern die Informatik: Das erste girls@BWINF Camp in Koblenz

Das girls@BWINF Camp feierte in diesem Jahr seine Premiere in Koblenz und bot vom 19. bis 22. September 25 technikbegeisterten Mädchen und jungen Frauen im Alter von 14 bis 17 Jahren aus ganz Deutschland die Gelegenheit, tiefer in die Welt der Informatik einzutauchen. Untergebracht in der Sportschule Oberwerth, wartete ein abwechslungsreiches Programm auf die Teilnehmerinnen, das nicht nur Wissen vermittelte, sondern auch viel Raum für Spaß und Austausch bot.

Von der ersten Minute an herrschte eine lebhafte Atmosphäre: Es wurde fröhlich diskutiert und intensiv programmiert. Die Mädchen fanden schnell zueinander und begannen, sich gegenseitig bei verschiedenen Projekten zu unterstützen. Dabei stand der Austausch über informatische Probleme im Vordergrund, was das gemeinsame Tüfteln und Experimentieren umso spannender machte.

Am Abend ging es dann entspannter zu: In lockerer Atmosphäre lernten sich die Teilnehmerinnen bei Spielen und Gesprächen besser kennen und es wurden erste Freundschaften geknüpft.

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Am Freitag wurde das Programm direkt in der Sportschule Oberwerth fortgesetzt. Hier führten die Mädchen ihre Programmierarbeiten fort und vertieften ihre Kenntnisse in der Praxis. Doch auch Erholung kam nicht zu kurz: Zur Mittagszeit machten sie einen gemeinsamen Ausflug in die Rheinanlagen, wo ein entspanntes Picknick anstand. Die idyllische Umgebung bot die perfekte Kulisse, um frische Luft zu schnappen und neue Energie zu tanken.

Nach dem Abendessen wurde es noch mal spannend: Bei den Lightning Talks standen spannende Themen rund um die Informatik im Mittelpunkt. Die kurzen, prägnanten Vorträge gaben den Mädchen die Gelegenheit, neues Wissen zu sammeln und ihre eigenen Ideen aktiv in den Austausch einzubringen.

Der Samstag stand, neben dem Programmieren natürlich, ganz im Zeichen des Kennenlernens der Universität Koblenz. Den ganzen Tag verbrachten die Mädchen auf dem Campus, um tiefer in das studentische Leben einzutauchen. Am Nachmittag führten Mentorinnen des Ada-Lovelace-Projekts die Teilnehmerinnen durch die Uni und gaben spannende Einblicke in den Uni-Alltag. Besonders beeindruckend war die Präsentation von Ivanna Kramer, die ihr innovatives Projekt Health Walk vorstellte. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen entwickelt Ivanna Kramer einen sensorbasierten Rollator, um die Lebensqualität älterer und mobilitätseingeschränkter Menschen nachhaltig zu verbessern.

Anschließend tauchten die Mädchen in die faszinierende Welt der Chemie ein. Lorena Kröner, Doktorandin der Arbeitsgruppe Organische Chemie – Bioorganische Chemie und Mentorin beim Ada-Lovelace-Projekt, führte die Teilnehmerinnen durch die Labore. Dort bekamen sie spannende Einblicke in die Arbeit mit Peptiden und Proteinen, die dort hergestellt und analysiert werden. Ein Highlight war die Demonstration des klassischen Luminol-Tests, bei dem Blutbestandteile zum Leuchten gebracht wurden – ein Verfahren, das viele aus Kriminalfilmen kennen. Die Mädchen lernten außerdem, dass dieses Phänomen, die Chemolumineszenz, auch in der Natur vorkommt, wie beispielsweise im Leuchtorgan des Anglerfisches. Der Laborbesuch wurde durch eine anschauliche Einführung in die Gefriertrocknung im Labormaßstab abgerundet.

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Luminol bringt den Anglerfisch…
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… zum Leuchten.
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Trockeneis, Wasser und Spülmittel ergibt rauchende Blubberblasen.

Neben den vielen, sehr praxisbetonten Eindrücken hatten die jungen Frauen ausreichend Gelegenheit mit den Mentorinnen und Mitarbeiterinnen ins Gespräch zu kommen und all ihre Fragen rund ums Studium zu stellen. Anschließend begann das Late-Night-Coding, bei dem in besonderer Atmosphäre bis spät in die Nacht weiter programmiert und an spannenden Vorträgen teilgenommen wurde. Nach einem intensiven und inspirierenden Tag kehrten die Mädchen um 23 Uhr müde, aber glücklich in ihre Unterkunft zurück.

Der Sonntagvormittag am letzten Camp Tag wurde noch intensiv genutzt, um den Projekten den letzten Schliff zu geben und das Gelernte zu festigen. Gegen Mittag machten sich die Teilnehmerinnen schließlich auf den, in einigen Fällen sehr langen Heimweg – im Gepäck; vier Tage voller neuer Eindrücke, spannender Erlebnisse und wertvoller Erfahrungen.

„Es war toll, andere Mädels kennenzulernen, die das gleiche Interesse haben wie ich,“ erzählt eine Nele begeistert. Michelle fügt hinzu: „Mit Mädchen zu arbeiten ist einfach eine ganz andere Atmosphäre. Hier im Camp habe ich das Gefühl: Wow, hier passe ich hin!“ Einige der jungen Frauen berichteten, dass sie sich bereits auf einem früheren girls@BWINF-Camp kennengelernt und anschließend gemeinsam als Team am Bundeswettbewerb Informatik teilgenommen haben.

Diese Erfahrungen verdeutlichen, wie wichtig es ist, den Mädchen und jungen Frauen einen Raum zu bieten, in dem sie sich jenseits von Klischees und Vorurteilen ausprobieren und ihren Interessen nachgehen können. Das Ada-Lovelace-Projekt der Uni Koblenz freut sich schon darauf, auch im nächsten Jahr girls@BWINF wieder in Koblenz begrüßen zu dürfen.

girls@BWINF ist eine Initiative der Bundesweiten Informatikwettbewerbe (BWINF) zur Förderung von Mädchen mit Lust auf Informatik. BWINF hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Interesse an Informatik zu wecken sowie Informatik-Talente zu entdecken und zu fördern. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Unterstützer sind die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI), der Fraunhofer-Verbund IUK-Technologie und das Max-Planck-Institut für Informatik. Die Bundesweiten Informatikwettbewerbe sind von der Kultusministerkonferenz geförderte Schülerwettbewerbe und stehen unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.

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girls@bwinf koblenz gruppenfoto

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