Das Ada-Lovelace-Projekt auf der Network Gender & STEM Conference 2024

Vergangenes Wochenende nahm Annika Werger von der Zentralen Koordinierungsstelle gemeinsam mit Claudia Quaiser-Pohl, der wissenschaftlichen Leiterin des Ada-Lovelace-Projekts, an der Konferenz des internationalen Networks Gender and STEM 2024 in Heidelberg teil. Die Veranstaltung, die alle zwei Jahre an einem anderen Ort stattfindet, wurde diesmal vom 18. bis 20. Juli an der Universität Heidelberg ausgetragen. Sie bot eine ideale Plattform für den internationalen Austausch aktueller Forschungsergebnisse und praktischer Erfahrungen im Bereich Gender and STEM (Science, Technology, Engineering, Mathematics).

Die Konferenz wurde am Freitagmorgen am Altstadt Campus in der historischen Alten Universität eröffnet. Die Alte Aula, ein geschichtsträchtiger Ort, diente bereits seit dem 18. Jahrhundert als Ort für akademische Veranstaltungen und Zeremonien. Nach der Eröffnung folgte eine Keynote von Ulrich Trautwein von der Universität Tübingen, welche Geschlechterungleichheiten in MINT-Fächern und Begabtenförderungsprogrammen beleuchtete.

Während der Konferenz wurden zahlreiche spannende Keynotes und Vorträge von international anerkannten Forschenden gehalten. Nilanjana Dasgupta von der University of Massachusetts Amherst fokussierte sich zum Beispiel in ihrer Keynote auf die Bedeutung von Zugehörigkeit, Selbstwirksamkeit und Sinn im Leben für die Bildungs- und Karrierewege junger Menschen. Sie präsentierte Interventionen, die diese sozialen Motive stärken, um Mädchen und junge Frauen im MINT-Bereich zu unterstützen. Studien zeigen, dass solche Interventionen als „soziale Impfstoffe“ wirken und langfristig positive Effekte auf Leistung und Motivation haben. Unter anderem ging es um die sehr positiven Auswirkungen von Mentoring-Programmen. Dabei zeigte sich, dass sich vor allem weibliche Mentorinnen nachhaltig positiv auf das Selbstkonzept und die Selbstwirksamkeit, die Studienleistungen und Abbruchquoten von weiblichen Studierenden in MINT-Studiengängen auswirken.

Nicole Else-Quest von der University of North Carolina at Chapel Hill beleuchtete, wie Intersektionalität als analytischer Ansatz aus der schwarzen feministischen Theorie des 19. Jahrhunderts die Wissenschaft auch im Bereich Gender and STEM bereichern kann. Else-Quest diskutierte, wie Intersektionalität in der Wissenschaft und bei der Umsetzung von Interventionen angewendet werden kann, um MINT-Bildung inklusiver und gerechter zu gestalten.

Am Freitagabend endete der erste Konferenztag mit einer interaktiven Poster-Session, bei der das Ada-Lovelace-Projekt die Möglichkeit hatte, aktuelle Ergebnisse zu seiner Wirksamkeit den internationalen Gästen vorzustellen und mit ihnen zu diskutieren. Hier gab es die Gelegenheit, sich mit Forschenden und Interessierten aus verschiedenen Ländern, wie z.B. China, den USA, Australien, Österreich, Norwegen u.v.m. auszutauschen und so auch mögliche neue Perspektiven und Ansätze für das Projekt kennenzulernen. Dabei erschienen Projekte, die den Fokus auf einen inklusiven Ansatz setzen, besonders interessant, aber auch die Berücksichtigung des sog. Imposter-Syndroms bei Frauen, die eine weiterführende MINT-Karriere anstreben, wie zum Beispiel eine Promotion.

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Das Konferenzdinner am Samstagabend im Schlosshotel Molkenkur war ein besonderes Highlight. Mit einem atemberaubenden Blick über Heidelberg und leckerem Essen konnten die Teilnehmenden den Abend in entspannter Atmosphäre genießen und anschließend bei Musik aus den Reihen der Konferenzteilnehmenden ausklingen lassen.

Die Network Gender and STEM Conference 2024 lieferte also viele neue Impulse und Kontakte, die die Arbeit des Ada-Lovelace-Projektes weiter vorantreiben werden. Weitere Informationen und das vollständige Programm der Konferenz finden Sie auf der offiziellen Webseite der Veranstaltung.

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